Burst Miner: Einen Miner für weniger als 1.000,-€ bauen!

Wollt ihr weitere Artikel geschrieben haben oder wollt ihr lieber Videos?

Der Burst Miner erklärt

Burstcoin ist der neueste Schrei in Sachen Kryptowährungen. Im Gegensatz zu den bekannten Verdächtigen wie Bitcoin, Peercoin, Ethereum und Litecoin setzt der Burstcoin auf eine neue Art des Minings: Proof-of-Capacity. Dieser neue Algorithmus soll die Energieeffizienz und die Sicherheit des Coins bedeutend verbessern. Eine genauere Erklärung über den Mechanismus dahinter könnt ihr euch im Whitepaper durchlesen. In diesem Artikel will ich euch erklären wie man sich einen günstigen Burst Miner baut!

Vergleich: Burst Miner vs. Ethererum Mining Rig

In einem anderen Artikel bin ich bereits auf den Kauf  und den Bau eines Ethereum Mining Rigs eingegangen. Nun möchte ich den Vergleich zwischen den beiden Minern ziehen. Ein kurzer vergleich zwischen Ethereum und Burstcoin zeigt, dass die Energieeffizienz für das Mining von Burstcoin bedeutend ergiebiger ist. So braucht eine 4TB Platte von Seagate gerade mal 5,6 Watt während die bekannte Radeon Rx 480 mit 150 Watt zu Buche schlägt. Laut den heutigen Daten (20. Juni 2017 –  20:00 Uhr) liegt der tägliche Output der Rx 480 bei $3.63. Eine 4 TB Platte liefert pro Tag ein Output (neuer Link von 20. Mai 2021) von $0.78. Wichtig ist zu beachten, dass der Preis einer 4 TB Platte gerade mal ein Viertel einer Rx 480 ist. Somit liegt der tägliche Output eines 16 TB Rigs bei $3.12 und damit leicht unter der Rx 480 ist. Der größte Vorteil ist jedoch die Verfügbarkeit. Derzeit bekommt ihr selbst bei den einschlägigen Portalen für Kleinanzeige keine AMD Grafikkarte mehr. Ihr könnt selber mit den verlinkten Kalkulatoren spielen und euch die Profitabilität berechnen lassen.

Aufbau

Der Aufbau eines Burst Miner ist auch im Gegensatz zu einem Ethereum Mining Rig bedeutend einfacher gestaltet. Anstelle von komischen Riserkarten und komischem Mining Rig Gehäuse, welches meist aus Profilen aus Aluminium oder ähnlichem bestehen, lässt sich ein Burst Miner in einem Schicken handelsüblichen Gehäuse verstauen und ganz einfach anschließen und in Betrieb nehmen und einfach in Betrieb nehmen, da mehrere Festplatten zu betreiben eher Standard ist als mehrere Grafikkarten.

Kosten

Da beim Proof-of-Capacity die bereitgestellte Festplattenkapazität das ausschlaggebende Maß ist sind die bereitgestellten SATA Ports des Mainboard das wichtigste Kriterium. Hier sind sechs Ports so gut wie Standard geworden. Das heißt, dass man standardmäßig sechs Festplatten in einem Miner anschließen kann. Bei der kostengünstigsten Variante (4 TB für 110-120€) würden so 24 TB in ein Burst Miner passen. Bei einem Mainboard für 55€, einer CPU für 60€, Arbeitsspeicher für 60€ und einem Netzteil für 60€ lässt sich ein Burst Miner für gerade mal 900,-€ zusammenbauen! Eine detailliertere Auflistung der benötigten Teile findest du weiter unten im Artikel.

Lieferzeiten

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die derzeitige Liefermöglichkeit. Durch den Preisanstieg des Ethereum ist der Markt der AMD Grafikkarten leergefegt. Lieferzeiten von zwei Wochen ist nur mit Glück zu erreichen. Man sollte hier lieber pessimistisch mit vier Wochen minimum rechnen. Die Teile für ein Burst Miner sind hingegen derzeit immer noch auf Lager und können in 2-5 Werktagen beim Besitzer ankommen. Das allein ist schon ein Argument für sich!

Der Burst Miner im Detail

Ein Burst Miner besteht wie ein normaler PC aus den Hauptkomponenten Netzteil, Mainboard, Arbeitsspeicher und RAM. Durch die eingebaute Grafikeinheit in aktuellen CPUs ist die Grafikkarte im Falle eines Burst Miners optional. Sie hat dort die Aufgabe die CPU bei den Berechnungen zu unterstützen. Das Hauptaugenmerk bekommt im Falle eines Burst Miners das Mainboard, welches die maximale Anzahl an SATA Ports liefern soll. Da die Teile grundsätzlich relativ günstig zu besorgen sind und weitere Festplatten auch über USB 3.0 angeschlossen werden können sollte man am besten auf ein gutes Verhältnis beim Preis pro Port achten. Da Festplatten im Gegensatz zu Grafikkarten wenig Strom verbrauchen muss man nicht auf ein überdimensioniertes Netzteil achten. Der RAM sollte mindestens 8 GB groß sein. Es liest sich gelegentlich das mehr Arbeitsspeicher mehr Performance rausholt. Im folgenden möchte ich eine mögliche Einkaufsliste für einen Burst Miner bereitstellen.

Festplatte

Die Festplatte ist die wichtigste Komponente im Mining Rig. Gleich zu Beginn: Es macht keinen Unterschied eine SSD oder SSHD einer HDD vorzuziehen, nur dass man mehr Euro / Terrabyte ausgibt. Und das ist auch gleich die wichtigste Einheit in der man rechnen sollte. Derzeit liefern 4 TB Platten das beste Verhältnis zwischen Euro und Terrabyte. Ein guter einstieg ist die Seagate Barracuda ST4000DM005.

Seagate Barracuda ST4000DM005 bei Amazon (Partnerlink)

Will man jedoch gleich höher einsteigen und 8 TB und somit einen 48 TB Miner bauen kann man sich auch die Seagate Archive 8 TB anschauen. Zwar wird explizit nur eine jährliche Leistung von 180 TB ausgewiesen, doch berichten einige Burst Miner bisher mit guten Erfahrungen mit der Platte.

Seagate Archive 8 TB bei Amazon (Partnerlink)

Mainboard

Wie schon weiter oben beschrieben ist das wichtigste Kriterium für die Entscheidung zu einem Mainboard die Anzahl der SATA Ports. Sechs SATA Ports sind mittlerweile Standard. Will man später den Burst Miner nochmals erweitern, so sollte man auch auf die Anzahl der externen USB 3.0 Ports achten. Hier sind 2 Stück die Standardgröße. Zuletzt sollte man sich noch Gedanken um den CPU Sockel machen. Da es sich hier um eine Rechenmaschine handelt und sonst für nichts anderes kann man ruhig auch zu einem etwas älteren Sockel greifen. Ich für meinen Teil habe mir ein Mainboard mit 1151 Sockel geordert.

GIGABYTE GA-B150M-D2V bei Amazon (Partnerlink)

CPU

Die CPU ist die zentrale Einheit für das Berechnen der Blöcke. Aufgrund der heutigen Rechenleistungen muss man keine teure CPU kaufen. Ein Einsteigermodell der Pentium Klasse reicht aus. Man sollte jedoch darauf achten, das beste aus seinem Geld zu machen. Je mehr mhz/€ bekommt, desto besser. Man sollte eventuell berücksichtigen, dass man später auch mit USB 3.0 Festplatten nachrüsten will. Hier wird die Last auf CPU natürlich mit erhöht.

Intel Pentium Prozessor G4400 bei Amazon (Partnerlink)

Arbeitsspeicher

Der Arbeitsspeicher unterstützt die CPU, indem sie wichtige für die weitere Verarbeitung vorenthält. Im Falle eines Burst Miners reicht hier eine 8Gb Variante vollkommen aus. Sie soll jedoch nicht zu billig sein um eventuelle Latenzen zu erzeugen, die einen manchmal die Deadline bei der Einreichung reißen lassen. Der Arbeitsspeicher sollte auch von der Geschwindigkeit und dem Anschluss zum Board passen. Die hier gewählte Variante passt zu dem oben verlinkten Mainboard.

Ballistix Sport 8GB Kit bei Amazon (Partnerlink)

Netzteil

Das Netzteil muss nicht überdimensioniert sein. Eine 8 Tb Archivfestplatte verbraucht gerade mal 7,5 Watt. Auch sollte man bedenken, dass nicht ausgelastete Netzteile eine bedeutend schlechtere Effizienz haben als ausgelastete. Wenn man sich einen Burst Miner zusammenbauen will, so gibt es von be quiet! einen sehr guten online Rechner mit dem man sich gezielte Vorschläge geben lassen kann. Meist reicht hier nur die Wattzahl aus und man kann sich günstigere Suchen. Ich bin jedoch ein Fan von be quiet! und habe mir deshalb das 500W Netzteil bestellt.

be quiet! BN241 System Power 8 80+ PC ATX Netzteil 500W bei Amazon (Partnerlink)

Gehäuse

Zum Gehäuse muss man eigentlich nicht viel sagen. Wichtig ist, dass es die gewünschten sechs Festplatten fassen kann und mögliche USB 3.0 Schnittstellen liefert. Der Rest ist eigentlich nur aussehen. Da die Komponenten wenig Strom verbrauchen und deshalb nicht so heiß werden kann auf weitere Lüfter verzichtet werden. Vielleicht sollte man sich auch Gedanken machen wie praktisch es ist den Rechner in eine schöne Ecke verstauten zu können.

KOLINK PITCH Midi-Tower bei Amazon (Partnerlink)

Ein Burst Miner im Detail

Fazit

Einen Burst Miner bauen ist nicht sonderlich schwer. Die Komponenten sind Standard und werden auch in den meisten Rechnern so verwendet (NAS Server oder Downloadmaschinen).

Dieser Artikel soll ein Einblick in die Welt des Burst Mining geben. Meine Teile sollten morgen kommen. Den Aufbau und die Inbetriebnahme werde ich dokumentieren und in einem weiteren Artikel beschreiben.

Interessiert dich noch etwas am Burst Mining, was nicht in diesem Artikel abgedeckt wurde? Bist du vielleicht daran interessiert gleich einen fertigen Burst Miner kaufen zu wollen? Schreib es in die Kommentare, ich freue mich sehr! Wenn du weitere Informationen über Green Coins erhalten möchtest empfehle ich dir meinen Artikel zum Thema nachhaltige Kryptowärhungen.

Du interessierst dich für Ethereum Miner? Dann schau dir die Artikel zum Thema Mining Rig bauen und Mining Rig kaufen an.

Andere Ideen?

Überleg dich auch mal vielleicht Immobilien über die Blockchain zu kaufen. Dafür habe ich dir extra einen Artikel geschrieben: hier entlang.

6 Gedanken zu „Burst Miner: Einen Miner für weniger als 1.000,-€ bauen!

    • Mining-Rig Autor des BeitragsAntworten

      Mittlerweile schon. Aktuell gibt es Chia und FileCoin. Ich kann gerne noch mehr darüber berichten.

  1. toumby Antworten

    Hi,

    danke für die tolle Erklärung.
    Welche Internetgeschwindigkeit sollte man haben?

    Danke und Gruß

    • Mining-Rig Autor des BeitragsAntworten

      Grundsätzlich gilt, je schneller desto besser. Für das Einreichen reicht alles ab DSL mMn.

  2. Brueggemann K Antworten

    Hallo ,
    War sehr interessant zu lesen .Bin voll motiviert so ein Hdd mining Rig für Chia zu besorgen
    Wo oder koentte es mir aufbauen?)

    Kann man usb hubs nachzukaufen um Hdd Anzahl zu erweitern und wie weit es moeglich ist ?)

    • Mining-Rig Autor des BeitragsAntworten

      Hallo, das Thema Chia Mining werde ich sehr bald angehen. Grundsätzlich kann ich schon mal vorab sagen, dass man die Anzahl der SATA Plätze zumindest per PCI-Express Karte erweitern kann. Das gleiche gilt auch für USB Steckplätze.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert